Gasthaus Hirsch Oberberken | Über uns
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Wir wollen, dass Sie sich wohlfühlen – Herzlich Willkommen bei uns!

„Familientradition verpflichtet zu hoher Qualität“

Vom klassischen landwirtschaftlichen Betrieb zum gutbürgerlichen Restaurant.

Seit dem Jahr 1843 befindet sich das Gasthaus Hirsch im Familienbesitz „Schurr“. Nun leitet bereits die 4. Generation den Familienbetrieb mit großem Erfolg. 2024 steht die Übergabe des Betriebes in die 5. Generation an. Samuel und Lisa Sucher übernehmen den Betrieb in enger Zusammenarbeit mit Tanja Stegmüller.

Das Team um Anke und Dieter Schurr verwöhnt Sie mit schwäbischen Spezialitäten und vielen Feinschmecker-Genüssen.

Das gemütliche Flair setzt sich durch

Unser sympathisches Team hat den „Siebten Sinn“ für Ihre Wünsche! – und setzt sich zum größten Teil aus familären Mitgliedern und zuverlässigen langjährigen Mitarbeitern zusammen. Unterstützt durch neue Technik, Geräte und Handwerkszeug arbeitet das komplette Team sorgfälltig und mit Liebe zum Detail.

Ein schönes Fleckchen Erde

Oberberken ist der höchstgelegene Ort im mittleren Schurwald (513 m), verkehrsgünstig erreichbar über Schorndorf und Göppingen.

In der näheren Umgebung finden Sie den Klosterpark Adelberg und den romantisch gelegenen Herrenbach-Stausee, Spielplätze und viele weitere Freizeiteinrichtungen. Um den Ort herum haben Sie die Wahl zwischen kleineren sowie ausgedehnten Spaziergängen, Wanderungen mit herrlichen Ausblicken auf bewaldete Seitentäler und das großartige Panorama.

170 Jahre Hirsch Oberberken

Artikel aus dem Jahr 2013

Anke und Dieter Schurr führen den Familienbetrieb in vierter Generation

Das letzte traditionelle Gasthaus in Oberberken

Wenn ein Gasthaus 170 Jahre lang besteht, hat es einiges richtig gemacht. Einen riesigen, runden Geburtstag feiert am Wochenende das Gasthaus Hirsch in Oberberken. Die Inhaber Anke und Dieter Schurr pflegen eine Atmosphäre rustikaler Gemütlichkeit, gepaart mit einer geschmacklich hochwertigen, sowie handwerklich anspruchsvollen Küche. Das hat Stil und kommt bei den Gästen sehr gut an.

1843: Es ist das Jahr, in dem Richard Wagner den „Fliegenden Holländer“ zur Uraufführung brachte. Es ist das Jahr, in dem Hans Christian Andersens Märchen „Das hässliche Entlein“ sowie auch Charles Dickens Roman „A Christmas Carol“ veröffentlicht wurden. Verdammt lang ist das alles her. Und so ist auch kaum verwunderlich, dass Dieter Schurr erstmal zögert, als man ihn nach der genauen Verwandtschaftsbeziehung zu Christian Schurr fragt, seinem Ur-Großvater, der in ebenda, anno 1843, das Gasthaus Hirsch in Oberberken übernahm.

Lange Familienhistorie

„Mein Mann und ich führen diesen Betrieb in vierter Generation“, bringt es Anke Schurr auf den Punkt. Ob es das Haus eventuell sogar noch länger gibt, lässt sich heute nicht mehr klar rekonstruieren: Dieter Schurr weiß, dass das Gasthaus früher einmal Teil einer Pferdewechselstation war: inklusive Gastställen, Gastzimmern und einer Wirtschaft. Allerdings gehen die frühesten Unterlagen bei der Kaiserbrauerei in Geislingen – die das Haus seit je her beliefert – „nur“ zurück bis ins Jahr 1843.

Verbürgt, verbrieft und erinnert – für die Schurrs gilt somit dieses Datum als offizieller Ursprung einer langen Familientradition. Bei einer derart langen Geschäfts- und Familienhistorie war der berufliche Werdegang für Dieter Schurr im Grunde schon vorgegeben: „Ich habe drei ältere Schwestern, zwei davon sind ebenfalls vom Fach. Jene haben sich aber anders entschieden“, erinnert sich der Küchenchef. Und mit einem Blick zu seiner Frau bemerkt er: „Ich habe mir eben dann eine Frau gesucht, die das alles hier auch mitmacht.“ Anke Schurr lächelt und knufft ihren Mann in die Seite. Die ehemalige Floristin hat „der Liebe wegen“ im Hirsch zur Restaurant-Fachgehilfin umgeschult, und leitet heute den Service.

Vom Landwirt zum Gastwirt

Dieter Schurrs Eltern waren ursprünglich noch Landwirte und boten in der Gastwirtschaft ihre eigenen Erzeugnisse an. Als später dann die Aufrechterhaltung beider Bereiche dem Paar zu viel wurde, musste man sich für einen Zweig entscheiden – und wählte das Restaurant. „Es war lange so gewesen, dass alles, was im Restaurant verdient worden war, in die Landwirtschaft investiert werden musste“, weiß Schurr. „Dieser Zweig war bei meinem Vater zu klein, um wirklich rentabel zu sein.“

Aus der eigentlichen Vesperwirtschaft entwickelte sich so schon bald ein echtes Lokal; immer mehr warme Speisen wurden täglich zubereitet. Mit seiner 1969 frisch eingebauten Küche – die bis heute im Einsatz ist – startete Schurr senior als Gastronom voll durch.

„Es gibt immer was zu tun!“

Der heutige Küchenchef hat bereits in Kindertagen in den Räumen des Gasthauses geschafft: An Wochenenden war es normal, dass die Kinder im Service und in der Küche ein wenig unterstützt haben. „So macht man es ja heute mit den Eigenen auch“, sagt Schurr und lacht. „Bedienen, kochen, spülen – irgendwas hat man immer zu tun gehabt.“ Seinen Töchter hat’s offensichtlich nicht geschadet, sind sie doch prompt selber in die Gastronomie eingestiegen.

Lehre bei der Schwester

Seine Ausbildung zum Koch hat Dieter Schurr schließlich in jungen Jahren unter den Fittichen seines Vaters und unter Anleitung seiner älteren Schwester absolviert. „Ich wollte auch gar nicht irgendwo anders hin.“ Eine Zeit lang hat er später in Ulm gearbeitet, danach kam der Dienst bei der Bundeswehr. Als dann jedoch sein Vater krank wurde, kehrte Dieter Schurr zurück nach Oberberken, um den elterlichen Betrieb aufrecht zu erhalten. Die älteste Schwester Siglinde Graf, eine gelernte Hotelfachfrau, ist seit jenen Tagen und bis heute dritter Kopf im Führungsteam. Doch ging der Betrieb immer mehr in Dieter Schurrs Hände über, bis er ihn dann 1996 offiziell übernahm.
„Sicher, ich hätte auch irgendwo etwas anderes machen können.“ Zumal er aber schon mal da war, wählte er dann aber doch den – wie er es nennt – „bequemeren“ Weg, sich voll im Familienbetrieb mit einzubringen. „Das Haus ist da, es soll weiterlaufen, also steigt man eben auch mit ein.“

Hirsch, der Letzte von sieben

Wie es um seine beiden Mädels steht, ob diese nach der jeweiligen Lehre ins dörfliche Oberberken zurückkehren, ist noch ungewiss. Die ältere Tochter ist mutmaßlich gewillt, irgendwann den elterlichen Betrieb zu übernehmen. „Sie ist sehr heimatverbunden, während es unsere Jüngste hinaus in die Welt zieht“, weiß die stolze Mutter. Beide Eltern können sich gut vorstellen, ihren Töchtern den Betrieb dereinst zu übergeben. „Sofern deren Partner dabei mitspielen.“ Gleichwohl sind sie sich natürlich auch der Strapazen ihres Berufes voll bewusst. Einst gab es mal sieben Gaststätten in Oberberken, mittlerweile ist der Hirsch das letzte verbliebene Haus am Platz. „Das Sterben der Landgasthöfe hat natürlich auch damit zu tun, dass der Aufwand zum Gewinn in keinerlei Relation steht“, benennt Schurr den Wermuts-Tropfen. Und dennoch: Er liebt seinen Beruf und gerät ins Schwärmen, sobald das Thema Küche auf den Tisch kommt.

Die Gäste kommen gezielt

Zum Glück wissen die vielen Stammgäste des Gasthauses das große Engagement seiner Eigentümer nach wie vor zu schätzen. Ihre Besucher kommen zum Teil aus dem Ort; oft kehren Wanderer zur Rast im Hirsch ein. Überwiegend sind es allerdings Gäste von außerhalb, sehr viele aus dem Remstal und einige auch aus Göppingen. Generell sind die Schurrs allerdings sehr stolz darauf, dass die meisten Leute gezielt Oberberken ansteuern, um bei ihnen geschmackvolle Schwabenkultur und einen Hauch von lebendiger Geschichte in rustikaler Atmosphäre zu genießen.

In Stuben und auf Tellern ein Hauch von Nostalgie

Das Konzept des Gasthauses Hirsch hat sich über die Jahre kaum verändert. Als Anke und Dieter Schurr die Gaststätte 1996 übernahmen, sahen sie keine Notwendigkeit, das gut etablierte Modell zu ändern. Im Gegenteil: Die einzelnen Stuben tragen jetzt Namen, der rustikale Charakter wird herausgekehrt und das Ambiente ist auf die Titel abgestimmt.

„Wir haben das Konzept übernommen, weil es immer schon hervorragend funktioniert hat“, bringt es Dieter Schurr auf den Punkt. Dabei bedeutet eine Aufrechterhaltung von Tradition noch lange keinen Stillstand: Stück für Stück machten sich die Inhaber seit 1996 daran, ihr Lokal mit 120 Plätzen. Das rustikale Ambiente wird sanft in den Vordergrund gestellt und mit kleinen Details unterstrichen. „Der mittlere Raum, der jetzt Hirschstube heißt, wurde kürzlich frisch aufgepolstert und optisch aufgefrischt“, beginnt Anke Schurr die lange Liste der Aufwertungen. Frisch getünchte Wände, neue Polster und neue Heizkörper hat im Übrigen der hintere Raum, die „Schurwald-Stube“, schon vor drei Jahren bekommen. Ganz vorne beim Tresen sitzt man in der „Bauernstube“. Alle drei Räume sind ihrem Thema entsprechend gestaltet. Die „Bauernstube“ streicht ihren ländlichen Charme heraus; die „Hirschstube“ bekommt neben grünen waldfarbigen Polstern auch neue Tischdecken mit Hirschen darauf; und in der „Schurwaldstube“ sitzt man auf dem höchsten Punkt vom Schurwald. „Wir haben das extra berechnen lassen“, versichert Anke Schurr.

Die Küche ist gewohnt schwäbisch und gutbürgerlich ausgerichtet. Besondere Spezialitäten sind das saisonal angebotene Wild aus der Region. Alles, was aus der üblichen Revierpflege anfällt, kann im Hirsch verwertet werden. „Es kommt nichts aus dem freien Handel“, versichert Schurr.

Saisonale Schmankerl

Darüber hinaus gibt es frische Forellen; hoch gelobt werden die Hausmacherwurst, selbst gebackenes Brot oder die hausgemachten Maultaschen. Obendrein gibt es einen Brat- birnenmost, hergestellt aus dem Obst von der eigenen Wiese. Wurst und Maultaschen gibt es obendrein zum Mitnehmen für daheim. Im Großen und Ganzen richtet sich die Karte im Hirsch vorrangig nach der Saison.

Derzeit gibt es Steinpilze, Variationen vom Kürbis und Gänsebraten. Dazu gesellen sich die unverzichtbaren schwäbischen Klassiker, „die man eben immer braucht“, weiß Schurr: Rostbraten, Sauerbraten, Schnitzel – „das erwarten die Gäste, das will man ihnen auch anbieten.“

Offen für Neuerungen

Derweil sucht Dieter Schurr auch immer wieder nach neuen Tricks und Kniffen, um seinen Gästen die gewohnten Speisen in neuen Varianten anzubieten. So eignet er sich derzeit beispielsweise das moderne Sous-vide-Verfahren an. Dabei wird das Fleisch vakuumverpackt, und dann im Wasserbad für längere Zeit bei niedriger Temperatur gegart. „Wir wenden diese Methode vor allem für Wild und einfache gemischte Braten an.“ Das Prinzip ist so einfach wie einleuchtend: In Plastik vakuumiert verliert das Fleisch weniger Flüssigkeit, bleibt also schön saftig und viel zarter als beim Braten.

„Wenn man Muskelfleisch brät und hoher Hitze aussetzt, dann verspannt es sich, wird also zäh“, erläutert der Küchenchef Schurr. Dies sei beim „Sousvide“ mit niedriger Temperatur nicht der Fall. Ein weiterer Vorteil: Das Fleisch lässt sich exakt auf die gewünschte Garstufe zubereiten.

Pflege von Traditionellem

Um solche und ähnliche Methoden kennenzulernen, ist Schurr der Meistervereinigung Gastronom (MVG), Sektion Baden-Württemberg, beigetreten. In Kursen, Seminaren und Workshops erhält er Einblick in neuartige Techniken und Küchenmethoden Einblick.
„Es gilt, am Ball zu bleiben, und sich dann aus der Fülle an Eindrücken jene Dinge rausziehen, die man im eigenen Betrieb realisieren kann und die einen weiterbringen“, weiß der Küchenchef.
Im Hirsch arbeiten neben den Inhabern noch zwei Köche, ein Auszubildender und eine Küchenhilfe; im Service ist eine Bedienung fest angestellt, dazu diverse Aushilfen. Im Sommer ist neben den drei Stuben auch die Gartenwirtschaft bewirtet. Um das Haus herum gibt es viele Parkplätze. Dank ebenerdiger Zugänge und Toiletten ist das Wirtshaus auch für Senioren gut begehbar. Dafür haben die Schurrs die Auszeichnung „Seniorenfreundlicher Service“ erhalten. Bei aller Offenheit für die Innovationen seiner Zunft hält Dieter Schurr übrigens gleichzeitig auch an vielerlei lieb gewonnenen Bräuchen fest. Ein Beispiel: der Schlachttag. An diesem Tag holt er sich eine frische Schweinehälfte aus dem Schlachthof und verarbeitet diese in der Küche: Es gibt Leberwurst, Griebenwurst und Kesselfleisch; dazu Sauerkraut, Kartoffelbrei und Schupfnudeln. Ein Hauch von Nostalgie; ein Geschmack wie damals auf dem Lande, als Hausschlachtungen Gang und Gäbe waren. „Besonders unsere Senioren kommen gerne, um ein Stück Kindheitserinnerung wieder aufleben zu lassen.“

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Küchenkunst: solide, peppig

Es ist die gekonnte Mischung aus unverklärtem Rückblick und offenem Vorausblick, der das Konzept im Gasthaus Hirsch so besonders macht. In den Stuben, auf den Tellern, wird ein Hauch von Nostalgie serviert – bodenständig, solide Küchenkunst, aufgepeppt durch moderne Ideen und abgeschmeckt mit schwäbischer Gastlichkeit.